SCHLUSS MIT DEM GESUNDHEITSCHAOS IM ESSENER NORDEN!

Essen. Nachdem die Lokalpolitik im Essener Norden bereits vergangene Woche die Neuigkeiten zur Schließung der Contilia-Krankenhäuser Marienhospital und St. Vincenz aus der Presse entnehmen musste, ist nun zu lesen, dass neben der verfrühten Schließung des St. Vincenz zum Jahresende auch die Notdienstpraxis im Marienhospital ab dem 1. Dezember schließen muss. „Auch hierüber wurden wir wieder nicht adäquat informiert. Weder das radikale Vorgehen der Contilia-Gruppe im Essener Norden, noch die Informationspolitik der Stadtspitze sind in dieser Sache tragbar“, erklärt hierzu Martin Schlauch, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Essener Stadtrat und Ratsherr aus Altenessen.

„Mit der Kommunikationsstrategie der Contilia-Gruppe haben wir mittlerweile unsere Erfahrungen gemacht, zum Mindesten würde ich aber von Oberbürgermeister Kufen und Gesundheitsdezernent Renzel erwarten, dass die Politik vor Ort zeitnah über neue Entwicklungen informiert wird. Das ist bisher einfach nicht der Fall. Ohne zeitnahe Informationen werden wir vor Ort massiv daran gehindert, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Essener Norden sachgerecht zu vertreten.“

Auch die Schließung des St. Vincenz-Krankenhauses zum Jahresende erfolge völlig verfrüht. „Einmal mehr heißt es bei der Contilia: Erst schließen, dann nachdenken. Alternativen? Fehlanzeige!“, fügt Schlauch hinzu. „Wir brauchen für diesen Standort dringend Perspektiven. Bis die angekündigten Neubau-Pläne der Contilia umgesetzt werden können, wird es dauern. 2027 ist als Zieldatum, noch dazu ohne Schaffung von Ersatz für den Übergang, unzumutbar. Ich bleibe weiterhin bei der Forderung der SPD aus diesem Sommer: Wenn die Contilia nicht handeln will, muss die Stadt Essen es tun.“ Im Sommer diesen Jahres war die Stadtverwaltung ebenfalls vom Rat der Stadt aufgefordert worden, einen Klinikneubau im Essener Norden durch andere Klinikträger oder die Stadt selbst zu prüfen, sollte die Contilia ihren angekündigten Plänen keine Taten folgen lassen.

Gleichzeitig wurde die Verwaltung auch auf Antrag der SPD-Fraktion aufgefordert, bis Ende 2020 ein Konzept für die Notfallversorgung im Essener Norden vorzulegen. „Die vorzeitige Schließung der Notdienstpraxis am Marienhospital, zu der die Kassenärztliche Vereinigung durch den radikalen Kahlschlag der Contilia gezwungen ist, führt jetzt vollends zum Chaos“, so Schlauch weiter. „Wie wollen wir bis zum möglichen Krankenhausneubau die ambulante Notdienstversorgung im Essener Norden sicherstellen? Dazu müsste man jetzt schleunigst alle Hausärzte vor Ort ins Boot holen, um eine vernünftige Strategie zu entwickeln.“