Langsam wächst bei CDU und CSU die Erkenntnis, dass ein Werbeverbot für Tabakprodukte sehr viel Sinn ergeben würde. Im Juni hatte sich Kanzlerin Merkel (CDU) dafür ausgesprochen, nun die neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung Daniela Ludwig (CSU).
Dazu der drogenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Heidenblut: „Die Union muss endlich aus dem Quark kommen und sich für das Tabakwerbeverbot aussprechen. Wir müssen schnell gesetzgeberisch tätig werden und Tabakwerbung umfassend und weitreichend verbieten, wie es die SPD bereits länger fordert. Ich finde es unerträglich, dass Werbung bewusst darauf abzielt, Kinder und Jugendliche als Raucher zu gewinnen. Bisherige Selbstverpflichtungen der Tabakbranche funktionieren nicht.“
Seit dem Inkrafttreten der Tabakrahmenkonvention der Weltgesundheitsorganisation 2005 ist Deutschland verpflichtet, ein Tabakaußenwerbeverbot einzuführen. Passiert ist bislang nichts. Als letztes EU-Land hat Deutschland kein Werbeverbot. In der letzten Legislaturperiode scheiterte ein Vorstoß aus dem Landwirtschaftsministerium leider am harten Widerstand von CDU und CSU.
Etwa alle viereinhalb Minuten stirbt in Deutschland jemand an den Folgen des Rauchens. Das Deutsche Krebsforschungszentrum schätzt, dass rund 20 Prozent aller Krebsfälle durch das Rauchen verursacht werden. Zigaretten, Tabak und Nikotin verursachen unendliches Leid.