In der heutigen Kanzlerinnenbefragung befürwortete Bundeskanzlerin Merkel öffentlich das Tabakwerbeverbot. Dirk Heidenblut, drogenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, begrüßt das Umdenken in der Union:
„Wir müssen endlich Nägel mit Köppen machen! Seit dem Inkrafttreten der Tabakrahmenkonvention der Weltgesundheitsorganisation 2005 ist Deutschland verpflichtet, ein Tabakaußenwerbeverbot einzuführen. Passiert ist bislang nichts. Als letztes EU-Land hat Deutschland kein Werbeverbot. In der letzten Legislaturperiode scheiterte ein Vorstoß aus dem Landwirtschaftsministerium leider am harten Widerstand von CDU und CSU.
Ich begrüße es außerordentlich, dass sich Kanzlerin Merkel nun persönlich hinter das Werbeverbot gestellt und eine Entscheidung innerhalb der Unionsfraktion bis Jahresende angekündigt hat. Ich würde allerdings erwarten, dass es schneller geht und wir bis Jahresende das fertige Gesetz haben.
Etwa alle viereinhalb Minuten stirbt in Deutschland jemand an den Folgen des Rauchens. Das Deutsche Krebsforschungszentrum schätzt, dass rund 20 Prozent aller Krebsfälle durch das Rauchen verursacht werden. Zigaretten, Tabak und Nikotin verursachen unendliches Leid.
Wir müssen endlich gesetzgeberisch tätig werden und Tabakwerbung umfassend und weitreichend verbieten, wie es die SPD bereits länger fordert. Ich finde es unerträglich, dass Werbung bewusst darauf abzielt, Kinder und Jugendliche als Raucher zu gewinnen. Bisherige Selbstverpflichtungen der Tabakbranche funktionieren nicht.“