Schwarz-Grüne Ratsmehrheit zerschlägt ungeliebte Einrichtung

Angesichts des geringen Defizits von 80 000,- Euro pro Jahr und einer Altlast von 450 000,- Euro, die der Trägerverein Carl aus der Restaurierung vor sich herschiebt, war die Insolvenz nach unserer Auffassung abwendbar, wenn die Stadt es nur gewollt hätte. Ein weiteres Indiz dafür, dass Carl abgewickelt werden soll ist die Tatsache, dass das Geschäftsjahr 2007 mit einem Defizit von lediglich 19 000,- Euro abgeschlossen wurde, man war also schon auf dem richtigen Weg zur mittelfristigen Sanierung.

Hätten die Theater und Philharmoniebetriebe einen derartigen Jahresabschluss hingelegt, wäre die Schwarz-Grüne Koalition wohl heute noch in Feierstimmung.

In den vergangenen Jahren war es üblich, dass es immer wieder zu Unterdeckungen im Betrieb der TuP gekommen ist, aus den unterschiedlichsten Gründen und in insgesamt mehrfacher Millionenhöhe. Hätte die Stadt Essen hier als Gesellschafter nicht finanziell immer wieder nachgebessert, wäre der Gang zum Insolvenzverwalter für die TuP unausweichlich gewesen. Bei der Renovierung des Saalbaus zur Philharmonie ist es ebenfalls zu Überschreitungen der Baukosten um viele Millionen gekommen.

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Der Essener Norden bleibt einmal mehr auf der Strecke. Von daher solidarisieren wir uns mit den Unterstützern der Zeche Carl und sind bereit mit auf die „ Barrikaden“ (Originalzitat: Stoppok) zu gehen.
Es sollte gelingen , über Essen hinaus , die regionale und bundesweite Unterstützung zahlreicher Künstler und Gruppen zu finden, die gemeinsam für den Erhalt der Zeche Carl streiten.

  • Fair geht vor ! Von A wie Aalto bis zu Z wie Zeche Carl !

    Der SPD-Ortsverein Altenessen wirft der Schwarz-Grünen Koalition vor, dass sie all die Bemühungen der Beschäftigten der Zeche Carl, wie den geleisteten Lohnverzicht, den Verzicht auf jährliche Sonderzahlungen usw. nicht honoriert sondern bestraft. So sieht der Ortsverein in dem Angebot der Stadt, die festangestellten Beschäftigten in eine Auffanggesellschaft weiter zu beschäftigen lediglich als Nebelkerze die das unsoziale Handeln der Verantwortlichen verdecken soll. So sagt Schwarz- Grün nicht, dass ihr Weiterbeschäftigungsangebot nur für den Zeitraum von sechs Monaten gilt. Auch kein Wort darüber, dass das Gehalt in der Auffanggesellschaft nur 60 Prozent des vorherigen Einkommens beträgt und dass mit diesem Angebot die Teilzeitbeschäftigten finanziell unter das Hartz IV-Niveau fallen.

    Der SPD-Ortsverein fordert Schwarz-Grün auf, kurzfristig ein Konzept unter Beteiligung der Beschäftigten der Zeche Carl vorzulegen und zwar ohne Abstriche im sozio-kulturellen Bereich. D.h., Erhalt und Weiterführung des Kindergartens, Fortführung der Angebote für Jugendliche, Benachteiligte und Senioren. Die Anpassung der Zuschüsse an den tatsächlichen Bedarf der Zeche Carl (nach oben oder unten) und die Weiterbeschäftigung der bisherigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

    Der Ortsverein vertritt die Auffassung, dass in Essen genug Gelder vorhanden sind, sie müssen nur gerechter verteilt werden. Wer wie die Stadt Essen 400 000,- Euro für den Straßenstrich, Millionen für die Theater und Philharmonie Betriebe und die Zeche Zollverein übrig hat, dem sollte es, so er wirklich will, auch möglich sein Carl für den Stadtteil zu retten.

    Der SPD-Ortsverein erklärt sich mit den Beschäftigten der Zeche Carl solidarisch und fordert den Erhalt der Zeche Carl als sozio-kulturelles Zentrum ohne die Privatisierung finanziell lukrativer Bereiche.