Straßenstrich

Niemand will sich offensichtlich mehr an die Debatte um die Vertreibung der Frauen aus dem Umfeld der Maxstraße erinnern. Die Hilfsorganisationen haben hilflos auf die notwendige Nähe zu ihren Einrichtungen hingewiesen, Sozialpolitiker auf die an diesem Standort vorhandene (soziale) Kontrolle. Und die zukünftige Problematik um den Standort „Pferdebahn“ im Zusammenhang mit dem Beitz- Boulevard war schon damals allen bekannt.

Doch die Ratsmehrheit agierte damals wie heute nach der Methode „Vogel Strauߓ: Wenn ich das Problem nicht mehr täglich sehe, verschwindet es vielleicht.

Dies hat nicht funktioniert, also folgt der nächste Akt, die weitere Verdrängung nach Norden. Das dabei das gut funktionierende Gewerbegebiet Bamlerstraße Schaufenster der Straßenprostitution wird, scheint in dem Bestreben, den Konzernzentralen den Hof sauber zu halten, weniger zu stören.

Die Vertreibung aus der westlichen Innenstadt hat sich offensichtlich als Fehler und Fehlschlag erwiesen. Logisch wäre es dann, die Rückkehr dort hin zu prüfen, wie es auch nicht wenige Stadtplaner in der Vergangenheit angeregt haben. Ob es die Beteiligten befürworten oder hysterisch ablehnen, die Prostitution ist leider die nicht hochglanzfähige Seite des großstädtischen Lebens.